Porträt von Alicia Lindner, Geschäftsführerin, Börlind GmbH. Aus Erfahrung: Im Beitrag schildert sie ihre persönliche Perspektive zum Change Management.

Alicia Lindner: 5 Fragen zum Change Management

Fünf Fragen an Alicia Lindner, Geschäftsführerin, Börlind GmbH

Bislang hat sich im Change Management noch kein Konzept als ultimativ richtig erwiesen. Veränderungen in Organisationen verlaufen höchst unterschiedlich. Deshalb sind die Erfahrungen, Erlebnisse und Eindrücke der Verantwortlichen auch so verschieden. Uns interessiert die persönliche Perspektive von erfolgreichen Managern und Managerinnen. Diesmal stellt sich Alicia Lindner unseren fünf Satzeröffnungen.

Meine bislang größte/wichtigste Business Transformation …

… der Übergang der Geschäftsführung von meinen Eltern zu meinem Bruder und mir im Jahr 2020. Wir haben dabei das Unternehmen in die dritte Generation überführt und gleichzeitig viele Dinge modernisiert, ohne die Werte und Traditionen zu vernachlässigen, die Börlind seit Jahrzehnten prägen. Es war eine spannende Zeit des Wandels, in der wir viel gelernt und gleichzeitig unseren eigenen Weg gefunden haben, das Unternehmen weiterzuführen.

Veränderungen von Unternehmen sind aus meiner Erfahrung im Wesentlichen geprägt durch …

… den Mut, Altes loszulassen und die Fähigkeit, sich schnell an neue Gegebenheiten anzupassen. Man muss bereit sein, aus der Komfortzone auszubrechen, um Innovationen zu ermöglichen und gleichzeitig die Kernwerte zu bewahren. Besonders in einem Familienunternehmen ist es wichtig, eine Balance zwischen dem Bewahren und Erneuern zu finden.

Die drei wichtigsten Erfolgsfaktoren von Change Management sind für mich …

… Kommunikation, Empathie und Durchhaltevermögen. Kommunikation bedeutet, dass alle Beteiligten transparent informiert werden.

Empathie ist entscheidend, um die Ängste und Sorgen der Mitarbeitenden zu verstehen und um Sicherheit im Veränderungsprozess zu geben.

Und Durchhaltevermögen ist unerlässlich, um auch in schwierigen Zeiten an den Veränderungen festzuhalten und langfristig zum Erfolg zu kommen.

Nicht alles gelingt. Was ich bei Veränderungen in meiner Verantwortung künftig anders machen werde oder was ich durch Lernen aus früheren Fehlern heute bereits anders mache, ist …

… Geduld zu haben und den Fokus daraufzulegen, nachhaltig zu wachsen, anstatt schnelle Erfolge zu erzwingen. Gerade am Anfang war ich sehr euphorisch und bin an einigen Stellen übers Ziel hinausgeschossen. Heute weiß ich, dass Veränderung Zeit braucht und nicht alles sofort perfekt sein muss.

Mein persönlicher Tipp an eine Führungskraft, die Verantwortung für ein Veränderungsprojekt übernimmt, lautet:

Veränderungen sollten mit dem nötigen Fingerspitzengefühl erfolgen. Es ist wichtig, sich selbst und dem Team die nötige Zeit zu geben, um Veränderungen zu verstehen und zu verinnerlichen.

Es hilft, einen klaren Plan zu haben und gleichzeitig flexibel zu bleiben.

Und nicht vergessen: Fehler gehören dazu. Idealerweise lernt man aus ihnen etwas.

 

 

Autorin

Alicia Lindner
ist Geschäftsführerin und Mitinhaberin der Börlind GmbH mit den Marken Annemarie Börlind und Dado Sens. Gemeinsam mit ihrem Bruder Nicolas Lindner führt sie das Familienunternehmen in dritter Generation. Alicia Lindner stieg 2014 als Trainee im Familienunternehmen ein. Nach verschiedenen Stationen verantwortet sie heute den nationalen und internationalen Vertrieb sowie die Fremdherstellung. Alicia Lindner hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Unter anderem wählte sie 2022 das „Handelsblatt“ zu den „50 besten Unternehmerinnen Deutschlands“. Im selben Jahr kürte sie „Business Insider“ zu einer der 25 Zukunftsmacherinnen. Zudem erhielt sie Auszeichnungen für ihr Diversitätsengagement. Alicia Linder ist Mutter von zwei kleinen Töchtern und einem Sohn.
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