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Gemeinsam eine nachhaltigere Zukunft gestalten

Die Wirtschaft spielt bei der Gestaltung einer nachhaltigeren Zukunft eine ausschlaggebende Rollen. Bei SAP hat man es sich mit dem Ökosystemprogramm Climate 21 zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit anderen Unternehmen dem Klimawandel den Kampf anzusagen und der ökologischen Transformation den Weg zu bereiten.

Wandel ist unvermeidlich. Wandel ist beständig. Wandel ist unbequem. In den letzten Monaten haben wir gesehen, dass wir zwar nicht alle Faktoren bestimmen können, die unser soziales Leben und unser wirtschaftliches Handeln beeinflussen. Aber es gibt Situationen, die uns zum Handeln zwingen, weil sie schonungslos Defizite aufzeigen. Eine instabile Weltwirtschaftslage, Wettbewerbsveränderungen, neue Geschäftsmodelle und nicht zuletzt eine Pandemie führen dazu, dass Unternehmen ihre Arbeitsweise ändern müssen. Eines ist klar, die Herausforderungen der notwendigen ökologischen Transformation können nur gemeinsam gelöst werden.

Unternehmen im Kampf gegen den Klimawandel

Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen – dieses Sprichwort spiegelt meine Einstellung wider. Viele aus der Generation, die in den 80er- und 90er-Jahren in Deutschland aufgewachsen sind, erinnern sich vielleicht noch daran, wie wir im Zuge der Abfallpolitik des Landes begannen, unseren Hausmüll zu sortieren. Regierungen und
Unternehmen schlugen Maßnahmen vor, wie dem von Menschen verursachten Klimawandel entgegengewirkt werden kann, und beteiligten sich aktiv an der Gestaltung einer nachhaltigeren Zukunft.

SAP unterstützt die 2015 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen formulierten Nachhaltigkeitsziele und konzentriert sich dabei insbesondere auf Ziel 13: Maßnahmen zum Klimaschutz. SAP strebt an, bis 2023 CO₂-neutral zu sein. Apple will dies bis 2030 schaffen. Und laut dem NIKE Impact Report 2020 wurden ungefähr sieben Prozent der Produktabfälle des Unternehmens im Rahmen von NIKE Recycling-Initiativen recycelt, während 38 Prozent in den Produkten anderer Hersteller verarbeitet wurden. Dadurch wird klar: Das Rennen um die Rettung unseres Planeten hat begonnen.

Die Zielsetzungen demonstrieren den klaren Willen von Großunternehmen, den Klimawandel proaktiv anzugehen. All diese Initiativen werden jedoch nur erfolgreich sein, wenn sie ganzheitlich und über Unternehmensgrenzen hinweg gedacht und umgesetzt werden. Business-Ökosysteme können dazu ein zielführendes Vehikel sein. Doch wie genau kann dies funktionieren?

ERP als Basis für die Kooperation

Software spielt eine entscheidende Rolle bei der Steuerung aller Unternehmensfunktionen – von der Fertigung über den Versand und die Auslieferung von Produkten bis hin zum Finanz- und Personalwesen. Laut einer Umfrage von Deloitte erwarten mehr als drei Viertel der Befragten, dass sich ihre Unternehmen in den nächsten fünf Jahren stärker verändern werden als in den vergangenen fünf Jahren. Die Art und Weise, wie Firmen operieren, in Wettbewerb bzw. Kooperationen treten und wachsen, wird sich deutlich verändern. Es wird auf jeden Fall eine Zukunft sein, auf die wir Einfluss nehmen können. Denn wenn digitale Technologien mit neuen und insbesondere unternehmensübergreifenden
Geschäftsmodellen verwoben werden, können Unternehmen etwas bewirken.

Ein großer Unterschied im Jahr 2021 besteht darin, dass sich mehr und mehr Unternehmen auf ihre ERP-Systeme verlassen können, nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Es gilt heute mehr denn je, Nachhaltigkeitsmaßnahmen in Geschäftsprozessen zu verankern und aus Daten wichtige Erkenntnisse zu gewinnen, um daraus skalierbare Maßnahmen abzuleiten, die sich positiv auf das Klima auswirken, sowie Transparenz und soziale Verantwortung in Lieferketten zu fördern. Viele Auslöser, insbesondere die Coronapandemie, haben den digitalen Wandel beschleunigt. Unternehmen digitalisieren ihre Prozesse, um sich an neu entstehende wirtschaftliche Ökosysteme anzupassen und ihren Umsatz und Gewinn zu optimieren. Doch nur wenn sie zusätzlich eine „grüne“ Dimension in ihrer Unternehmensbilanz einführen, können sie Technologien sinnvoll nutzen, die mehr Nachhaltigkeit ermöglichen.

SAP sieht sich als Enabler in der durch den Klimawandel ausgelösten ökologischen Transformation, indem wir mit unseren Software-Angeboten für Transparenz sorgen und die Umsetzung von Initiativen als Matchmaker begleiten. Das kommt vor allem in Climate 21 zum Tragen. Diese Ökosysteminitiative reagiert auf die dringliche Notwendigkeit, Treibhausgasemissionen zu reduzieren, um eine nachhaltige Umwelt zu schaffen. Das Programm hilft Unternehmen dabei, den ökologischen Fußabdruck ihrer Produkte und Services zu messen, zu minimieren und offenzulegen. Dazu werden Funktionen in zentralen Analyse- und Transaktionssysteme integriert, die dabei helfen, Treibhausgasemissionen in Betriebsabläufen und Lieferketten zu verfolgen. Auf diese Weise können Unternehmen die CO2-Bilanz bis auf Produktebene ermitteln.

Nachhaltigkeitsmanagement bei SAP

Die Hauptmotivation liegt hier darin, Kunden gemeinsam mit unseren und deren Partnern dabei zu unterstützen, ihre Klimaziele für das 21. Jahrhundert zu erreichen. SAP schafft damit eine Grundlage, um Unternehmen bei der Vorbereitung auf einen Wandel zu helfen, der durch Ansporn von außen und Eigeninitiative vorangetrieben und durch ein grünes ERP-System in der Cloud ermöglicht wird. Die obige Abbildung veranschaulicht die Bestandteile des Sustainability Ecosystems.

Die Strategie in Steuerungskonzepte übersetzen

Voraussetzungen für Widerstandsfähigkeit im Ökosystem sind Kooperationen mit anderen sowie systematische und kontinuierliche Anpassungen an die Nachhaltigkeitsherausforderungen. Die Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Unternehmen, Organisationen und jungen Start-ups macht es möglich, gemeinsam Innovationen hervorzubringen und Lösungen zu entwickeln. Damit erhalten Unternehmen Unterstützung bei ihren Dekarbonisierungsstrategien und können die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft entlang ihrer Lieferkette umsetzen. Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile – das gilt auch für die SAP-Initiative Sustainable Future, ein globales Accelerator-Programm mit Accenture, und den SAP.iO Foundries Berlin und München, das jungen Start-up-Unternehmen im B2B-Bereich helfen soll, schnell durchzustarten. Das Programm ermöglicht Unternehmen aus vielen Branchen, gemeinsam Herausforderungen in Bezug auf Nachhaltigkeit zu bewältigen.

Neben der Etablierung von konkreten Ökosystemformaten und -initiativen ist es wichtig, ein klares Steuerungs- und Verantwortlichkeitskonzept sowie einen Prozess für die Verwaltung und Berichterstattung festzulegen. Ein klares Steuerungskonzept sorgt dafür, dass die zugrunde liegenden Datenanforderungen sowie die Systemanforderungen eindeutig
sind. Der Global Compact der Vereinten Nationen hat mit Unterstützung von Accenture und SAP die Initiative SDG Ambition ins Leben gerufen. Ziel des ganzheitlichen Programms ist es, in den nächsten zwei Jahren die Unterstützung der Führungskräfte von mehr als 1.000 Unternehmen in über 40 Ländern zu gewinnen und Nachhaltigkeit fest in Geschäftsstrategien zu verankern, die dann auch und gerade über Ökosysteminitiativen umgesetzt werden können.

Ein gemeinsames Ziel im Blick

Damit unsere Gesellschaft fortbestehen kann, müssen wir dafür sorgen, dass unsere Nachhaltigkeitsinitiativen positive Auswirkungen haben. Um den derzeitigen Bedarf an natürlichen Ressourcen zu decken, würden wir einen Planeten benötigen, der 1,6-mal so groß ist wie der unsere. Die Änderung unseres Konsumverhaltens stellt einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Welt dar. Einer Studie von IBM zufolge sind über 70 Prozent der Verbraucher bereit, durchschnittlich 35 Prozent mehr für nachhaltige Produkte und Marken auszugeben. Da die Emissionen entlang der Lieferketten eines Unternehmens jedoch fünfeinhalb Mal höher sind als die des Unternehmens selbst, müssen wir bei diesen Lieferketten ansetzen, um Wertschöpfungsnetzwerke zu realisieren, die nach Ökosystemlogiken funktionieren. Wenn nachvollziehbar wird, welche Emissionen durch die Beschaffung, Herstellung und den Transport von Produkten innerhalb und außerhalb des Unternehmens entstehen, kann ein Unternehmen seine Prozesse gemeinsam mit seinen Zulieferern und Partnern entsprechend anpassen.

Ein intelligentes Unternehmen ist in der Lage, Informationen aus seinem Umfeld in Echtzeit zu erfassen.

Der Schlüssel liegt darin, diese Daten zu nutzen und in Geschäftsprozesse und Abläufe zu integrieren – und mithilfe der gewonnenen Erkenntnisse sicherzustellen, dass die Entscheidungen, die wir treffen, nicht nur die Geschäftsziele eines Unternehmens voranbringen, sondern auch unsere Nachhaltigkeitsziele. Ökosysteminitiativen wie Climate 21 ermöglichen Unternehmen, die Herausforderungen des Klimawandels ganzheitlich anzugehen und auf weitere Aspekte wie Wasser, Energie, Landnutzung und soziale Bereiche auszuweiten. Die Welt verändert sich – und intelligente Unternehmen können sich diesen Veränderungen anpassen. Technologischer Wandel ermöglicht wirtschaftliche Umbrüche und legt das Fundament für neue Geschäftsmodelle und die ökologische Transformation von Wertschöpfungsketten in nachhaltige Ökosysteme. Dieser Wandel schafft auch Transparenz und Spielraum für nachhaltigeres Handeln innerhalb unserer Wirtschaft und Gesellschaft. Wer sich gegen diesen Wandel sträubt, wird nicht in der Lage sein, fortzubestehen. Doch wer diesen Herausforderungen auf flexible Weise begegnet, ohne dabei die eigenen Wurzeln zu vergessen, wird an ihnen wachsen.

 

 

Autor

Jan Gilg

ist der Präsident von SAP S/4HANA, dem Kernprodukt der SAP, das die Bereiche ERP, Finance und Supply Chain umfasst. In dieser Funktion ist er weltweit für die Entwicklung und das Produktmanagement von SAP S/4HANA verantwortlich. Darüber hinaus trägt Jan die Verantwortung für die Produkte im Bereich der Digital Supply Chain und der Industry Cloud. Zum Profil von Jan Gilg auf LinkedIn.