So machen Unternehmen Mitarbeitende zu Star-Influencern

Unternehmen profitieren, wenn sie Mitarbeiter als ihre Markenbotschafter auf LinkedIn ausbilden. Céline Flores Willers, CEO von The People Branding Company erklärt die Erfolgsfaktoren.

Wer Corporate Influencer allein auf CEOs und Pressesprecher reduziert, liegt nicht nur weit daneben, sondern hat das Potenzial dieses Konzepts noch nicht erkannt. Corporate Influencer sind unternehmenseigene Markenbotschafter. Sie äußern sich öffentlich in sozialen Medien zum Unternehmen und geben Einblicke in ihren Arbeitsalltag. In der Regel handelt es sich um Mitarbeiter, die besonders für die Werte und Themen des Unternehmens einstehen und sich mit der Marke identifizieren. Ein Corporate Influencer nutzt dabei seine Persönlichkeit und sein Netzwerk, um die Ziele des Unternehmens zu unterstützen. Es ist also ein authentischer Weg, um die Expertise, Qualität und USPs einer Firma zu präsentieren.

Legitimation, Befähigung und Training

Die erste und größte Angst von Unternehmen in Bezug auf Corporate Influencing ist, dass ihre Mitarbeiter Themen auf LinkedIn kommunizieren, die letztendlich dem Unternehmen schaden. Zunächst muss also das Unternehmen die Chance erkennen und seinen Mitarbeitern die Freiheit geben, auf Business Plattformen wie LinkedIn aktiv zu werden und über Unternehmensthemen sprechen zu können.

Möchte man als Unternehmen ein Corporate Influencer Programm aufziehen, gibt es eine wichtige Regel: Das Programm darf für die Mitarbeitenden nicht verpflichtend sein. Stattdessen sollten sich Mitarbeiter für das Programm bewerben können. Und keine Sorge: Es melden sich erfahrungsgemäß mehr als gedacht! Das sind dann auch die Mitarbeiter, die wirklich Lust haben und bereit sind, Zeit zu investieren.

Entscheidend ist, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter für die neue Tätigkeit ausbilden. Denn was oft fehlt, sind Befähigung und Training. Wer jedoch annimmt, das sei mit einem Workshop-Tag getan, der täuscht sich. Seine Personal Brand mit der des Unternehmens zu verheiraten, sich eine clevere Positionierungsstrategie als Markenbotschafter zu überlegen und LinkedIn als Plattform mit all seinen Funktionen zu erschließen, braucht mehrere Wochen und Monate. Dabei kann man sich professionelle Hilfe von externen Trainern holen. Als The People Branding Company setzen wir genau dort an und machen innerhalb von 12 Wochen aus Mitarbeitern Markenbotschafter.

Kritische Masse

Im besten Fall wird aus einer Maßnahme der Unternehmenskommunikation eine Bewegung, die sich gegenseitig motiviert. Denn je mehr Corporate Influencer ein Unternehmen hat, desto wirksamer. Das bedeutet keinesfalls, dass gleich eine Vielzahl von Mitarbeitern geschult werden muss. Mit einer kleineren Gruppe zu starten und das Programm dann weiter auszurollen, ist viel effektiver. So kann möglichen Ängsten unter den kritischeren Mitarbeitern entgegengewirkt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich die Trainingsteilnehmer gegenseitig unterstützen, motivieren und inspirieren können. Setzt ein Mitarbeiter ein Posting auf LinkedIn ab, können die Kollegen anfeuern, liken und kommentieren. Das erleichtert den Start und ebnet den Weg für mehr Mut und Engagement. Schlussendlich kann dieser gegenseitige Support sogar zu mehr Teamzusammenhalt führen.

Rahmenrichtlinien setzen

Unsicherheit führt häufig dazu, dass Mitarbeiter lieber gar nichts tun, als etwas falsch zu machen. Daher ist es wichtig, Marketing-, Kommunikations- oder Presseteams für Guidelines mit an Bord zu holen. Dabei gilt: Die Mitarbeiter sollten nicht zu sehr eingeschränkt werden. Und schon gar nicht sollten die Richtlinien so kompliziert sein, dass die Mitarbeiter die Lust oder den Überblick verlieren. In den Guidelines sollte klar dargestellt sein, welche Themen und Informationen nicht öffentlich kommuniziert werden dürfen.

Ressourcen planen

Wer viel aus Corporate Influencing herausholen will, sollte zwei bis drei Mal pro Woche posten und sein Netzwerk strategisch um etwa 50 neue Kontakte pro Woche erweitern. Das ergibt einen Zeitaufwand von insgesamt rund drei bis vier Stunden pro Woche. Das Zeitinvestment muss keinesfalls gleich zu Beginn so hoch sein, sondern kann auch langsam wachsen. Corporate Influencer sollten sich die Zeit für ihre neue Tätigkeit im Kalender blocken. Das hat gleich zwei positive Effekte: Vorgesetzte können den Aufwand nachvollziehen und Kollegen stören nicht während einer kreativen Phase, sondern lernen, auch diese Tätigkeit als Teil des Jobs zu betrachten.

Das Marketing supportet

Genau wie der Content von klassischen Influencern, muss der eines Markenbotschafters die persönliche Note enthalten. Das heißt keinesfalls, dass Marketingteams ihre Corporate Influencer nicht unterstützen können: In regelmäßigen Meetings können Themen schon im Voraus geplant und besprochen werden. Solche Runden dienen nicht nur zur Inspiration, sie motivieren auch die Mitarbeiter, regelmäßig zu posten. Das Marketing-Team kann durch Textbausteine und Grafiken Vorarbeit leisten und Content zur Verfügung stellen. Der Feinschliff sollte allerdings durch den Mitarbeiter erfolgen.

 

CHECKLISTE:

Corporate Influencer unterstützen

 

  • Gib den Mitarbeitern das Gefühl, dass Corporate Influencer ausdrücklich erwünscht sind.
  • Starte mit einer kleinen Testgruppe, um Learnings zu generieren.
  • Räume entsprechende Zeit-Slots für die Mitarbeiter ein.
  • Zwinge niemanden dazu, ein Corporate Influencer zu werden. Das Programm sollte immer freiwillig sein.
  • Unterstütze die Corporate Influencer mit Workshops oder Trainings.
  • Stelle Guidelines auf, um den Mitarbeitern die Unsicherheit beim Posten zu nehmen.
  • Stelle ggf. Bild- und Textmaterial zur Verfügung.

Über die Autorin

Céline Flores Willers
ist Unternehmerin, Gründerin und CEO von The People Branding Company. Die 30-jährige hat mit Disziplin, Mut und Lust an Innovation eine der führenden deutschen Beratungen für Personal Branding und Corporate Influencing auf LinkedIn aufgebaut. 2020 gegründet, hat Céline ihr Unternehmen ohne Fremdkapital an den Start gebracht; seit Tag eins operiert das Unternehmen profitabel. Sie beschäftigt ein Team aus rund 20 Mitarbeitern (remote only), das über 50 Großkunden-Accounts (darunter Unternehmen, wie SAP, LANXESS und Fujitsu) betreut und mehr als 20 CEO-Accounts auf dem Weg zu relevanter digitaler Sichtbarkeit verhilft. Die Vision für Ihr Unternehmen ist aus der eigenen Erfahrung auf der Business-Plattform LinkedIn entstanden. Céline gehört seit vielen Jahren zu den relevantesten Stimmen rund um das das Thema Sichtbarkeit sowie Personal und Corporate Storytelling in der digitalen Welt. Für ihre Beiträge rund um Unternehmertum, Innovation und Zukunftstrends wurde sie wiederholt als LinkedIn Top Voice ausgezeichnet und hat sich auf der Business-Plattform eine Reichweite von über 160K Follower:innen aufgebaut.

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