Mal ehrlich: Leadership Facilitation und Change

Für die einen Allheilmittel, für die anderen völlig überbewertet: Tools und Methoden im Change. Wir fühlen Expertinnen und Experten auf den Zahn und wollen ihre Sicht der Dinge sowie einige Tipps erfahren. Diesmal fragen wir Julius Lassalle.

Mal ehrlich, große Organisationen sind doch kaum zu verändern, oder?

Ich finde, es kommt darauf an, was man unter Veränderung versteht. Wenn wir über Strukturen, Prozesse, das „Look and Feel“ nach innen und außen oder auch über die Produkte und Services sprechen, dann geht das schon. Wenn es aber um die Kultur von Organisationen geht, also die häufig unbewussten Glaubenssätze in Bezug darauf, was man als Organisation tun oder nicht tun sollte bzw. warum man erfolgreich geworden ist, dann sieht das schon wesentlich schwieriger aus. In diesem Fall bedarf es dann vor allem der Bereitschaft von Gründern, Vorständen oder Geschäftsführungen, sich auch selbst zu verändern.

Du arbeitest als Leadership Facilitator. Was genau verstehst du darunter und wie arbeitest du?

Mir fällt es bisweilen etwas schwer, dem, was ich tue, ein passendes „Label“ zu geben – einfach auch, weil ich in ganz unterschiedlichen Rollen unterwegs bin: als Moderator, Coach, Trainer oder als Berater. Letztlich begleite ich Menschen und Organisationen, und zwar auf unterschiedliche Art und Weise. Das hat immer etwas mit Führung zu tun, daher Leadership. Facilitation bedeutet für mich, Räume zu schaffen, in denen sich Menschen ihrer Herausforderungen zuerst einmal bewusstwerden, um sie dann gemeinsam bearbeiten zu können.

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