Smart Factory: Es braucht Rückgrat
Im Rahmen seiner Digitalisierungsstrategie hat Henkel inzwischen mehr als 25 Produktionsbetriebe digitalisiert. Das neue Arbeitsumfeld dieser „Smart Factories“ wird heute von der Belegschaft nicht nur akzeptiert, sondern auch proaktiv weiter mitgestaltet. Die Voraussetzungen dafür wurden gleich zu Beginn geschaffen. Entscheidend waren unter anderem die Einbindung der Nutzer:innen und die Bereitschaft, auch mal zu scheitern.
Der Startschuss für die Digitalisierung unserer Produktion erfolgte 2013. Es ging darum, die Energieverbräuche der mehr als 25 Betriebe des damaligen Unternehmensbereichs „Laundry & Home Care“ digital zu erfassen, um Verbesserungsmaßnahmen global umsetzen zu können. Die Mitarbeiterzielgruppe dieses Projekts war übersichtlich, das Ziel konkret und klar definiert: Werksleitung und Top-Management sollten in Echtzeit über die Energieverbräuche in den einzelnen Betrieben informiert sein.
Die Werksleiter:innen waren von diesem Transparenz-Tool zunächst alles andere als begeistert: Schließlich wäre es unangenehm, wenn sichtbar würde, dass man beim Energieverbrauch schlechter abschneidet als die Kolleg:innen in den anderen Werken. Wir nahmen uns viel Zeit, um sie davon zu überzeugen, dass sie mit diesem Tool einen Hebel haben würden, ihre Schlüsselkennzahlen (KPIs) zu verbessern und konkurrenzfähiger zu werden.
Bedürfnisse berücksichtigen und klein starten
„Klein und erfolgreich starten“, das war der erste wichtige Erfolgsfaktor auf unserem Weg in die digitale Produktion. Dabei gilt es, Projekte zu identifizieren, die einfach zu implementieren sind, aber auch schon einen sichtbaren Mehrwert für Mitarbeitende und Unternehmen darstellen. Denn nur so kann man die Belegschaft rasch mitnehmen und das Management überzeugen.
Digitalisierung sollte praktische Lösungen für konkrete Probleme bieten.
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Autor
Dr. Johannes Holtbrügge ist Senior Manager Digital Transformation Supply Chain Henkel Consumer Brands. Mit fast zehn Jahren Erfahrung in der Supply Chain war er in diversen Rollen bei Henkel international tätig. Seit 2017 treibt er die digitale Transformation voran und war an der Umsetzung des Digital Backbone beteiligt. Heute leitet er das Transformationsprogramm „Digitale Fabrik“.