Wenn der Fokus auf das Wesentliche nicht mehr gelingt

Viele Organisationen sind voller Energie – und dennoch erschöpft. Sie reagieren auf jeden Impuls, starten neue Projekte, optimieren Prozesse und verlieren dabei zunehmend die Orientierung. Das Ergebnis: Aktivitäten ohne klare Ausrichtung. Doch woran erkennt man eine erschöpfte Organisation – und wie gelingt es, wieder Fokus und Wirksamkeit zu gewinnen?

Organisationen stehen heute unter hohem Veränderungsdruck. Was gestern noch gültig war, kann morgen schon überholt sein.

In diesem Umfeld beobachten wir in vielen Organisationen eine paradoxe Gleichzeitigkeit: Alles ist wichtig, alles hat Priorität. Die dahinterliegende Logik scheint schlüssig: Wer sich in einem komplexen Umfeld behaupten will, muss viele Dinge gleichzeitig bewegen. Und doch entsteht über die Zeit eine Form von Erschöpfung.

Was dabei verloren geht, ist nicht nur Übersicht. Es ist die Verbindung zum Wesentlichen. Und damit stellt sich eine zentrale Frage: Was ist eigentlich „wesen-tlich“?

Wenn alles möglich sein muss, ist nichts mehr wesentlich

Es wirkt zunächst widersprüchlich, von erschöpften Organisationen zu sprechen. Schließlich funktioniert vieles. Das klassische Bild vom Burnout – passiv, kraftlos, bewegungslos – scheint hier kaum zu passen. Doch Erschöpfung zeigt sich selten so deutlich. Auch Menschen im Burnout sind oft aktiv. Sie leisten viel, stehen unter Strom, funktionieren. Aber: fernab von sich selbst.

Ein ähnliches Muster lässt sich in Organisationen beobachten.

Es mangelt nicht an Energie oder Aktivität, wohl aber an Ausrichtung.

Es wird gehandelt, entschieden, umgesetzt, doch zunehmend ohne klares Bewusstsein dafür, worauf es im Kern ankommt.

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